Zuerst kommt Station 1, das Ultrakurzzeitgedächtnis, welches entsprechend seinem Namen Informationen nur für den Bruchteil einer Sekunde aufnehmen kann. Seine Aufgabe besteht darin, alle Informationen zu filtern, die auf Dich einprasseln. Das heißt, alles was Du hörst, siehst, schmeckst etc. wird hier kurzzeitig verarbeitet. Dabei wird all das herausgefiltert, worauf Du Dich nicht konzentrierst.
Auf das Vokabeln lernen übertragen können solche Reize beispielsweise französische Urlaubsvokabeln darstellen. Denn mit solchen versuchst Du Dich gerade mithilfe einer “Vokabeln lernen App” bekannt zu machen.
Aber während Du Französisch lernst, hörst Du vielleicht das leise Gemurmel derjenigen Leute, die wie Du in der Universitätsbibliothek arbeiten. Oder möglicherweise kocht Dein Lebenspartner gerade und der Essensduft umschwebt während dem Vokabeln lernen Deine Nase.
Doch je mehr Du Dich auf das Vokabeln lernen konzentrierst, desto eher werden alle anderen Reize von Deinem Ultrakurzzeitgedächtnis aus Deinem Bewusstsein gefiltert.
Alles, was übrig bleibt, wird geradewegs in Dein Arbeitsgedächtnis weitergeleitet – Station 2 des Lernens. Doch auch diese Station vergisst schnell. Durchschnittlich speichert das Arbeitsgedächtnis das Wissen, welches Du beim Vokabeln lernen aufnimmst, nur zwischen 20-40 Sekunden, maximal 60 Minuten. Um die gelernten Vokabeln nicht zu vergessen, müssen sie wiederholt werden.
Durch das Wiederholen der Vokabeln werden sie vom Arbeitsgedächtnis in Station 3, dem Langzeitgedächtnis, übertragen. Super, denn schließlich ist das das Ziel gewesen! Hier bleiben die gelernten Vokabeln für immer gespeichert.
Aber man kann immer noch mehr tun! Denn selbst wenn die beim Vokabeln lernen aufgenommenen Begriffe bereits im Langzeitgedächtnis angelangt sind. Falls Du die Information, die Du lernen möchtest (sei es eine französische oder eine englische Vokabel), noch schneller und besser abrufen können willst, hilft es, diese mit anderen Gedanken oder Lerninhalten zu verknüpfen.
Denn je vernetzter eine Information in Deinem Langzeitgedächtnis ist, desto besser. Für diesen Zweck gibt es ebenfalls verschiedene Lernstrategien, die jenen Prozess optimal unterstützen können.