Sieht man sich einmal das Hirn, also unsere Lernzentrale, genauer an, dann sind unsere Gehirnhälften ein bisschen wie sehr unterschiedliche beste Freunde (der rational-analytische Typ und der emotionale Freigeist), die sich super ergänzen und am liebsten zusammen abhängen.
Aber erst seit ein paar Jahrzehnten bezieht man diesen Fakt auch mehr und mehr in Lernprozesse ein – das Zauberwort lautet also auch hier Verknüpfung!
Vera F. Birkenbihl ist dabei eine besondere Persönlichkeit, denn sie hat den Begriff gehirn-gerechtes Lernen im Bezug auf Fremdsprachen geprägt. Was es mit dieser Methode genau auf sich hat und warum sie so bemerkenswert ist, erklären wir Dir in unserem Text über die Birkenbihl-Methode.
Aber wie setzt man diese ganzen schlauen Erkenntnisse über das Lernen nun in die Tat um? Schauen wir uns doch einmal Beispiele zum ganzheitlichen Lernen bei Kindergarten- oder Schulkindern an, wo dieser Ansatz immer mehr Anklang findet – Stichwort Kopf-Herz-Hand-Prinzip!
Dort sind Aufgaben, die auf Körperempfindungen ausgerichtet sind, hoch im Kurs. Das selbstständige und spielerische Kombinieren und Erfühlen von Holzspielzeugen ist beispielsweise eine klassische und gern betatschte Beschäftigung 😉 .
Apropos Selbstständigkeit – da in der ganzheitlichen Philosophie alle(s) auf der Welt verbunden ist, bedeutet das auch, dass man Verantwortung für sich selbst übernimmt, um dem großen Ganzen etwas Gutes zu tun.
Deshalb haben viele Waldkindergärten und Waldorfschulen ein ökologische Bewusstsein. Genauer gesagt sind zum Beispiel vegetarisches Essen und Zeit in der Natur im Tagesablauf integriert, um ein Gefühl für Nachhaltigkeit zu vermitteln und die Sinne zu schärfen.
Lernprozesse laufen außerdem so gut es geht selbstständig und individuell ab. Die Annahme dabei ist, dass jede*r für sich mit seiner/ihrer einzigartigen Persönlichkeit von Anfang an weiß, was gut und richtig für ihn oder sie ist – freies Spiel ist also im ganzheitlichen Kindergarten total angesagt!
Zur Selbstständigkeit gehört auch die Handlungsorientierung, also Holzarbeiten und auch sonst so ziemlich alles, was man bauen, basteln oder bemalen kann. Die Welt ist bunt und ebenso das Utensilien-Regal zum Werkeln 🙂 .
Neue Themen werden aber nicht einfach so in den luftleeren Raum geworfen, nur weil man den Kindern Freiraum lässt. Nein, beim ganzheitlichen Lernen wird gezielt – wie bei einer guten Patchwork-Decke – an das Vorwissen angeknüpft. Deshalb erfreuen sich schließlich auch assoziative Spiele mit Bewegung, Bildern und Begriffen großer Beliebtheit.